Die Tour der Wasserfälle

Nach einer nicht ganz so ruhigen Nacht (es hat geregnet wir aus Eimern und war dadurch ziemlich laut) war auch am heutigen Morgen der Himmel noch ziemlich bewölkt. Während des Frühstücks fing es auch wieder etwas an zu stippeln. Trotzdem blieben wir bei unserem Vorhaben heute in die Atherton Tablelands (eine Mischung aus Neuseeland, Bayern, Eifel, Regenwald, grünen Wiesen und Vulkanhügeln) zu fahren und die dortige Landschaft sowie Wasserfälle zu erkunden.

Als wir los sind klarte das Wetter an der Küste so langsam auch schon ein klein wenig auf. Unser Weg führte uns aber ins Landesinnere und hier waren noch dicke graue Wolken am Himmel und hingen an den Bergen fest. Dementsprechend regnete es auch zwischendurch immer mal wieder.

Nach Überqueren der ersten Bergspitze sah das Wetter aber schon ein klein wenig besser aus und nach bereits einer Stunde Fahrt hatten wir schon den ersten Wasserfall erreicht, den „Ellinjaa Fall“. Leider fing es bei diesem Halt auch wieder etwas an zu regnen. Da der Fußmarsch vom Parkplatz aber nur 400m sind, gingen wir trotzdem los und wurden durch die dichten Bäume auch weitestgehend geschützt. Unten angekommen sieht man einen schönen Wasserfall über Basalt Gestein fließen Früher lief hier die Lava lang und ist dann erkaltet. Vorweg ist ein kleiner „Badepool“ davor. Zwar war es auch heute warm, dennoch hatten wir dem wolkigem Himmel keine rechte Lust auf eine Abkühlung.

Eigentlich kann man die ersten drei Wasserfälle in einer Art Rundkurs abfahren, da die Straße in der Mitte aber wegen Bauarbeiten gesperrt war mussten wir wieder zurück und von der anderen Seite an die anderen beiden Fälle ran fahren. Dafür kam nun aber auch hier an manchen Wolkenlücken die Sonne durch.

Als nächstes machten wir beim „Zillie Fall“ halt. Hier ist der Weg zum Aussichtspunkt zwar noch kürzer, aber dafür gibt es leider auch nur eine Plattform von der man den Wasserfall nur etwas eingeschränkt sehen kann.

Also gar nicht lange aufgehalten und weiter zum Millaa Millaa Fall – dem wahrscheinlich meist photografierten Regenwald-Wasserfall in Australien. Und dies zu recht, denn er ist wirklich der schönst gelegene Fall – eingerahmt von Bäumen wie im Regenwald und meterhohen Farnen. Inzwischen waren wir allerdings schon bald ein bisschen froh, dass es die letzte Nacht geregnet hat, denn alle Wasserfälle führten durch die lange trockenphase nicht die volle Wassermenge mit sich. Auch beim Millaa Millaa gibt es einen natürlichen Badepool direkt unterm Wasserfall, BBQ und Picknickarena mit Toiletten und allem drum und dran. Wir blieben erneut beim Anblick genießen.

Vom Millaa Millaa Wasserfall ging es durch den kleinen Ort Millaa Millaa der aber recht unspektakulär ist. Kurz hinter dem Ort gibt es aber den „McHugh Lookout“, der einen 180 Grad rund um Blick über die Landschaft bis hin zur Küste bietet – normalerweise – denn durch die bei den hohen Bergen immer noch rech tief hängenden Wolken war unsere Fernsicht am heutigen Tag nicht ganz so hervorragend.

Weiter ging es zum Ort „Ravenshoe“. Dieser kleine Ort ist mit 930 m über den Meeresspiegel das höchstgelegene Dorf Queensland. Als besondere Attraktion gibt es hier die „Windy Hill Farm“, bei der es sich um einen Windpark einige Kilometer außerhalb des Ortes handelt. Kein Witz! Da stehen ein paar ganz normale Windräder, die man sich von außen angucken kann und dafür gibt es Flyer, Parkplätze usw. Wenn wir wieder zurück in Deutschland sind wissen wir also wie wir Hänigsen oder auch Schwüblingsen um ene Attraktion reicher machen. Das wird die Geschäftsidee ;-)

Wir waren in diesem Fall also eher Kulturbanausen, sind an dem Park vorbei gefahren und haben uns den „Millstream Falls“ zugewandt. Vorher gab es allerdings noch eine kleine Schreckminute: Der letzte Kilometer zu dem Wasserfall ist nicht asphaltiert sondern führt über eine Sand- / Schotterpiste. Diese war etwas holperig und außerdem hat sie ziemlich gestaubt. Wahrscheinlich so viel gestaubt, dass plötzlich ein lautes piepen im Wageninneren losging und wir zuerst ziemlich ratlos waren worum es sich denn handelt. Da die Systeme aber alle okay anzeigten und das Geräusch auch eher von hinten kam, fiel unser Blick auf den Rauchmelder, der dann nach kurzer Zeit auch mit dem Piepen aufhörte ;-)

Nun aber zu den Millstream Falls. Dieser Wasserfall ist der breiteste von ganz Australien. Okay, man muss ihn sich jetzt nicht vorstellen wie die Niagara Falls (und bei dem aktuellen Wasserstand erst recht nicht) aber nett anzuschauen ist er trotzdem. Außerdem gab es hier große freilebende „Ara´s“, die sich in den Bäumen aufhielten.

Unser Tagesausflug führte nun etwas zurück und weiter Richtung Norden. Kurz vor dem Ort „Atherton“ gibt es im „Mt. Hypipamee Nationalpark“ den sogenannten „The Crater“. Dies ist ein 80m tiefer See, der unterhalb eines 60m tiefen Kraters liegt und einen Durchmesser von etwa 70m hat. Entstanden ist dieser See durch einen in der Nähe stattfindenden Vulkanausbruch. Dies Loch war ursprünglich das Gasventiel zum Druck entweichen, während des Ausbruchs und wurde somit quasi herausgesprengt.

Als letzten Wasserfall des Tages kann man sich hier auf einem kurzen Rundweg dann noch den „Dinner Fall“ anschauen – ein Wasserfall, der über eine Reihe von Kaskaden in den Barron River fließt.

Nach so viel Wasser (Gott sei Dank nicht von oben – es blieb bis zum Abend hin dann durchgängig trocken) wollten wir uns nun einem Baum widmen. Der „Curtain Fig Tree“ kurz vor dem Ort „Yungaburra“ war er unser nächstes Ziel. Eigentlich bestand dieser Baum aus drei einzelnen Bäumen. Durch Samenübertragung, neue Austriebe, Wurzelverankerungen usw. sieht dieser Baum inzwischen aber aus wie ein Würgegeflecht, dass einem riesigen hölzernem Vorhang gleicht – einfach unglaublich.

Ursprünglich hatten wir geplant in Atherton oder dem etwas nördlich gelegenerem Mareeba zu übernachten. Da es aber erst früher Nachmittag war und wir uns entschieden die riesigen „Kauri Pines“ (kerzengerade Bäume) am „Lake Barrinne“ auszulassen (hatten wir schon auf Fraser Island gesehen) entschlossen wir uns spontan noch weiter gen Norden und zurück an die Küste zu fahren. Unsere letzte Nacht im Camper haben wir somit in „Port Douglas“ verbracht (quasi einmal um Cairns rum gefahren).

Hier sind wir noch kurz in den Pool gehüpft und auf der „Hüpfburg“ rum gesprungen (ein riesen Spaß). Dazu noch das kostenlose WIFI für die Berichte genutzt und dann war es auch schon spät. Morgen müssen wir bis 15.00 Uhr den Camper zurück gebracht haben und dann heißt es noch einmal 4 Tage Entspannung und Erlebnisverarbeitung in Cairns. Wobei, einen Tag wollen wir gern noch einmal ins Riff raus zum schnorcheln. Mal gucken, ob das noch was wird. Die Wetteraussichten sind mit 29°C und Sonnenschein pur für die nächsten Tage jedenfalls noch einmal grandios!

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